Prävention von Folgeerkrankungen

Gesunder Lebensstil
In der heutigen Gesellschaft ist die Förderung eines gesunden Lebensstils von großer Bedeutung. Aufgrund eines ungesunden Lebensstils wie Nikotin- und Alkoholmissbrauch, ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung können Folgeerkrankungen entstehen. Insbesondere bei ehemals Krebserkrankten ist das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken, aufgrund der erfolgreichen aber intensiven Therapieverfahren deutlich höher als bei ihren gesunden Gleichaltrigen. Die Therapieverfahren können zu Veränderungen der Körperzusammensetzung oder der Hormone führen und Gewebeschäden verursachen. Ein gesunder Lebensstil (gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung) kann diese Veränderungen rückgängig machen, abschwächen oder auch vermeiden. Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko, frühzeitig an den Folgen der Krebstherapie zu versterben, um 20% senken. Die WHO Empfiehlt daher bei Erwachsenen 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegungseinheiten pro Woche und bei Kindern liegt die Empfehlung bei 60 Minuten täglich, wobei diese durch Alltagsaktivität, aktives Spielen oder durch Sporteinheiten erreicht werden können.
Es gibt viele Möglichkeiten, körperlich aktiv zu sein; es kann die Alltagsaktivität erhöht werden (z.B. durch regelmäßiges Spazierengehen und die vermehrte Nutzung des Fahrrades), aber auch intensivere Sporteinheiten umgesetzt werden. Körperliche Aktivität verbessert die Fitness, Kraft, Beweglichkeit und Gleichgewichtsfähigkeit. Gleichzeitig wird auch das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder weiterer auch andere Krebserkrankungen gesenkt. Zudem hat eine regelmäßige körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit, verbessert die geistige Leistungsfähigkeit, steigert das Selbstbewusstsein, vermindert eine chronische Müdigkeit (Fatigue-Symptomatik) und reduziert das Risiko von Depressionen sowie Angststörungen. Eine sportliche Aktivität bietet außerdem immer Möglichkeiten für einen sozialen Austausch.
Wenn die körperliche Aktivität gesteigert werden soll, können folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Kleine Ziele setzen
- Feste „Sporttermine“ festhalten, um eine Regelmäßigkeit und Struktur aufzubauen
- Spaß an der Bewegung zu haben, also gerne mal neue Sportarten auszuprobieren
- Langsam starten und ggf. den Hausarzt/Hausärztin aufsuchen, ob Einschränkungen bezüglich der körperlichen Aktivität vorliegen
- Einen „Sportbuddy“ finden mit dem man gemeinsam einer Tätigkeit nachgeht oder der Eintritt in einen Sportverein fördert auch die Regelmäßigkeit
- Sich einen Fitnesstracker anschaffen, das kann ebenfalls die Motivation fördern
Es gibt Sportberatungsstellen wie ActiveOncoKids, der Landessportverband, Krebszentren oder regionale Krebsberatungsstellen, die unterstützend sind. Außerdem bieten Rehasportvereine ebenfalls die Möglichkeit, körperlich aktiv zu werden.
Krebsinformationsdienst: Sport und Bewegung nach Krebs
DKG: Blauer Ratgeber – Bewegung und Sport bei Krebs

Ernährung
Die Ernährung ist ebenfalls ein wichtiger Teil des gesunden Lebensstils und kann nicht nur vor Übergewicht schützen, sondern auch weiteren Krebserkrankungen vorbeugen. Dabei gilt es zu beachten, möglichst vielseitig und frisch zu essen. Vollkornprodukte sättigen länger und enthalten mehr Nährstoffe als Weizenmehlprodukte. Außerdem sollte möglichst bei Zucker und Salz eingespart werden, vielleicht kann mithilfe von Kräutern der Geschmack verfeinert werden. Es ist zudem wichtig, auf gesundheitsfördernde Fette (z.B. langkettige Fettsäuren) zu achten und diese zu verwenden; pflanzliche Öle liefern neben Fetten auch notwendige Fettsäuren und Vitamin E. Rotes Fleisch steht im Verdacht, krebserregend zu sein, weshalb es nur in kleinen Mengen verzehrt werden sollte. Zuckerreiche Getränke sollten ebenfalls nur in reduzierten Mengen eingenommen oder ganz vermieden werden. Wasser sollte bevorzugt getrunken werden. Zudem ist es wichtig, sich Zeit für die Mahlzeiten zu nehmen, Essen zu genießen und sich ausreichend zu bewegen. Nahrungsergänzungsmittel sollten sparsam eingenommen werden beziehungsweise ganz darauf verzichtet werden – abgesehen von Vitamin D. Bei einer vitaminreichen, pflanzlichen Kost, kann auf Nahrungsergänzungsmittel verzichtet werden, denn diese führen oft zu einer Übereinnahme.
DKG: Die 10 Regeln für gesunde Ernährung
Universitätsklinikum Freiburg: Ernährung nach Krebs gut gestalten